03.01.2021

Traumberuf: Fachkraft für Abwassertechnik

Ann-Kathrin Blömer, Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband (OOWV)

In 15 Wasserwerken, 46 Kläranlagen und 13 Betriebsstellen sorgen Fachkräfte des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes (OOWV) für einen reibungslosen Betrieb der Anlagen und Netze. Eine von ihnen ist Ann-Kathrin Blömer aus Ramsloh im Saterland. Die18-Jährige macht eine Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik und berichtet von ihrer Faszination für den Beruf, von der Arbeit auf der Kläranlage und von ihrem Esel Abby.

Ann-Kathrin, wie bist Du auf die Idee gekommen, eine Ausbildung in diesem Bereich anzutreten?
Das fing tatsächlich schon in der Grundschule an. Wir haben damals das Wasserwerk in Nethen besucht, weil das Thema Trinkwasser auf dem Lehrplan stand und ich fand dieses Thema sehr spannend – wo das Wasser herkommt, wie es aufbereitet wird. Der OOWV war dann auch immer wieder auf Berufsmessen vertreten, da habe ich mich informiert. Ich habe zuerst ein Praktikum gemacht, das mir damals schon super gefallen hat. Andere Berufe, wie zum Beispiel Bauzeichner, habe ich mir auch angeschaut. Das war nicht schlecht, aber nicht so gut wie die Ausbildung beim OOWV.

Wie sieht dein Arbeitstag jetzt aus?
Morgens fangen wir um sieben Uhr an und ich bin vor allem auf der Kläranlage und im Labor unterwegs. Wir erledigen technische Arbeiten wie das Reparieren von Pumpen oder Ölwechsel, führen aber auch Messungen und Tests durch. Gerade, wenn es an die großen Becken oder den Sandfang geht, braucht es viele Hände, aber andere Aufgaben können auch gut in Einzelarbeit bewältigt werden. Das bedeutet, dass ich als Auszubildende auch früh Verantwortung übernehmen konnte, zum Beispiel bei den sogenannten Küvetten-Tests. Dabei analysieren wir Proben, die wir einmal pro Woche in der Kläranlage nehmen.

Siehst Du noch weitere Vorteile in deiner Ausbildung und bei der Wahl Deines Arbeitgebers?
Ein Vorteil des Berufs ist auf jeden Fall, dass er so vielfältig ist. Wir messen diverse Daten und werten diese aus, von der Leitfähigkeit über PH-Werte bis zum Schlammvolumen im Belegungsbecken. Gleichzeitig sind wir Problemlöser: wir analysieren Fehler und beheben diese. Mir gefällt, dass wir nicht an einem Ort „festsitzen“, sondern uns viel auf dem Gelände bewegen, unterschiedliche Aufgaben haben und uns diese auch oft frei einteilen können.

Dazu kommt, dass unsere Kläranlage technisch viel zu bieten hat. Zum Beispiel haben wir ein Eindickanlage, in dem unter anderem Flockmittel hergestellt werden – diese Möglichkeit gibt es nicht überall. Der OOWV legt außerdem viel Wert auf Arbeitssicherheit, das ist ein großes Thema. Und im Labor braucht es eine gründliche Einarbeitung, bis man die Abläufe kennt und eigenständig arbeiten kann. Darauf wurde ich sehr gut vorbereitet.

Wo bist Du lieber, in der Berufsschule oder im Betrieb?
Ich mag beides gern und glaube, die Mischung macht‘s. In der Berufsschule lerne ich wichtige Inhalte und treffe Freundinnen und Freunde, die Arbeit im Betrieb macht aber auch wirklich Spaß und außerdem habe ich da um 16 Uhr richtig Feierabend (lacht).

Gutes Stichwort! Wie sieht denn Dein Feierabend üblicherweise aus?
Zu allererst trinke ich Kaffee beziehungsweise Tee oder Kakao mit meinen Eltern. Anschließend verbringe ich meine Freizeit dann zum Beispiel mit Terminen meiner Pfadfinder. Ich bin Gruppenleiterin und wenn nicht gerade Corona herrscht, halten wir einmal pro Woche Gruppentreffen ab oder planen Veranstaltungen und Zeltlager. Mein zweites Hobby ist das Reiten. Ich nehme auch Reitstunden, leider wollten meine Eltern nie ein eigenes Pferd kaufen. Dafür habe ich einen Esel, um den ich mich auch kümmere.

Oh, wie kommt man denn an einen Esel als Haustier? Insbesondere, wenn man auf keinen Fall ein Pferd anschaffen möchte?
Das ist eine längere Geschichte. Die Kurzversion lautet, dass wir Abby – so heißt meine Eseldame – nach einigen Turbulenzen von einem Nachbarn geschenkt bekommen haben. Das war 2014 und sie hat direkt mein Herz erobert. Als Fohlen ist sie immer wie verrückt hinter mir hergelaufen, mittlerweile braucht es dafür deutlich mehr Überzeugung. Aber im Sommer diesen Jahres habe ich mich das erste Mal auf ihren Rücken gesetzt, das war ein gutes Gefühl. Wäre ich in einer Großstadt aufgewachsen, hätte ich so etwas bestimmt nicht erlebt!

Über den OOWV als Arbeitgeber
Der OOWV versorgt täglich mehr als eine Million Menschen mit Trinkwasser und entsorgt umweltgerecht Abwasser in 39 Gemeinden und Städten. Das Verbandsgebiet erstreckt sich vom Dollart bis zum Dümmer und auf vier der sieben Ostfriesischen Inseln. Gemessen an der Fläche ist der OOWV Deutschlands größter Wasserversorger. Der OOWV beschäftigt rund 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zählt damit zu den wichtigen Arbeitgebern im Nordwesten. Vorsitzender der Verbandsversammlung ist Sven Ambrosy, Geschäftsführer ist Karsten Specht.

Unternehmen

Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband (OOWV)

Ansprechpartner


Georgstraße 4, 26919 Brake

E-Mail: ausbildung@oowv.de
Telefon: 04401 916 0
Webseite: www.oowv.de

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