21.12.2022

Empathie und Humor im Arbeitsalltag

Laura Wagner und Jan Kremer sind ausgebildete Heilerziehungspfleger beim Christophorus-Werk. Sie schätzen den täglichen Kontakt zu Menschen mit Behinderung sehr und freuen sich darüber, mit ihrer Arbeit die Gleichberechtigung und Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung aktiv unterstützen zu können.

Was sind eure täglichen Aufgaben? Was ist daran besonders spannend?

Wir arbeiten in der gemeinschaftlichen Wohnform in Schapen, einem Teil des Bereichs “Wohnen, Begegnung, Assistenz” des Christophorus-Werkes. Als Heilerziehungspfleger begleiten und betreuen wir Menschen mit Behinderungen im Alltag. Der Beruf ist sozusagen eine Mischung aus Erziehung, Pädagogik und Pflege. Wir unterstützen zum Beispiel bei der täglichen Morgen- und Abendpflege sowie beim Kleidungswechsel. Gemeinsam mit unseren Bewohnerinnen und Bewohnern strukturieren wir die Woche durch einen individuellen Wochenplan. Ausflüge, gemeinsame Mahlzeiten und die Begleitung zu Terminen gehören ebenfalls zu unseren Aufgaben. Besonders spannend für uns sind die unterschiedlichen Herausforderungen, die sich durch die Menschen mit ihren individuellen Persönlichkeiten und Beeinträchtigungen ergeben.

Braucht ihr besondere Stärken/Fähigkeiten für den Beruf?

Besonders wichtig im Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigungen sind eine gute Kommunikationsfähigkeit und Empathie. Wir gehen mit Humor und Flexibilität an die Arbeit. Dann sind sowohl unsere Klienten entspannter als auch unsere Kolleginnen und Kollegen. Bei uns im Wohnheim ist auch Teamfähigkeit gefragt.

Warum arbeitet ihr in diesem Unternehmen?

Wenn man in Lingen und Umgebung in der Behinderten/- bzw. Eingliederungshilfe arbeiten möchte, ist das Christophorus-Werk die beste Anlaufstelle. Als größte Einrichtung in diesem Bereich in der Umgebung, kann man als Auszubildender viele verschiedene Bereiche und Abteilungen kennenlernen. Zudem beschränkt sich das Christophorus-Werk nicht auf eine Altersstufe, sondern bietet von Frühförderung über Kindergarten und Tagesbildungsstätte bis zum Berufsbildungsbereich, Wohnangeboten und Seniorenwohngruppen alles an.

Wie ist die Firma als Arbeitgeber? Was gefällt euch besonders?

Im Christophorus-Werk gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung, sowie unterstützende Hilfen bei der Ausbildung oder dem dualen Studium. Als Einstieg gibt es diverse Praktikumsmöglichkeiten, sowie die Möglichkeit, ein freiwilliges soziales Jahr oder den Bundesfreiwilligendienst zu leisten. Für die Ausbildung der Heilerziehungspflege kann man sich für das HEP-Stipendium bewerben, um finanzielle Unterstützung zu erhalten. Besonders interessant sind die vielfältigen Einsatzgebiete, in denen man arbeiten kann. Das schafft viel Abwechslung im Arbeitsalltag.

Gibt es Klischees, mit denen die Branche/dein Beruf zu kämpfen hat, die aber widerlegt werden können? (Nerds, Geschlechterrolle, Knöpfchendrücker etc.)

Wir bekommen oft das Vorurteil zu hören “Du arbeitest mit Menschen mit Behinderung? Das wäre ja nichts für mich. Das könnte ich nicht machen”, ohne dass die Person jemals einen Fuß in eine Wohngruppe oder Arbeitsgruppe gesetzt hat, oder in Kontakt gekommen ist mit den Menschen, über die sie sprechen. Doch sobald sie uns mal besuchen kommen, dreht sich die Perspektive der Skeptiker um 180 Grad und sie merken, dass der Beruf richtig erfüllend ist.

Wie ist die Teamarbeit und das Klima? Fühlst du dich wertgeschätzt und als „vollwertige/r“ Kollege/in?

Beim Christophorus-Werk herrscht ein sehr angenehmes und gutes Klima unter den Kolleginnen und Kollegen und auch zwischen uns und den Klienten. Die Mitarbeitenden halten alle zusammen, auch wenn es gerade zur Corona-Zeit personell eng werden kann. Egal welche Position du hast, auch als Praktikant, Auszubildender oder Student fühlt man sich als vollwertiger Teil des Teams.

Gibt es Besonderheiten in deiner Ausbildung? Wie läuft diese ab?

Die Ausbildung in der Heilerziehungspflege ist eine schulische Ausbildung. Die haben wir beide bei der BBS Thuine gemacht. Wir hatten pro Lehrjahr einen Praxisblock von jeweils 12-15 Wochen, in dem wir in einer Einrichtung gearbeitet haben. In Niedersachsen beträgt die Ausbildung meist drei Jahre Schule, in Nordrhein-Westfalen meist zwei Jahre Schule plus einem Anerkennungsjahr.

Über das Christophorus-Werk.

Gemeinsam Vielfalt leben: Das ist das Motto des Christophorus-Werkes Lingen. Wir sind ein christlich orientiertes, gemeinnütziges Sozialunternehmen für die Bereiche Behindertenhilfe, Kinder- und Jugendhilfe sowie berufliche Rehabilitation.

Jeder Mensch – egal, was er glaubt, woher er kommt, ob männlich, weiblich oder divers – kann bei uns an allen Prozessen teilhaben und sie aktiv mitgestalten. Wir setzen uns für Inklusion und Teilhabe ein. Und das mit Herz und Kopf. Für uns alle ist die Arbeit mit Menschen mit und ohne Behinderung nicht nur ein Job, sondern eine echte Aufgabe. Zusammen bilden wir eine große Gemeinschaft, in der wir uns gegenseitig ergänzen – wie die Teile in einem Puzzle.

Unternehmen

Christophorus-Werk Lingen e. V.

Ansprechpartner

Thomas Kruse
Dr. Lindgen-Straße 5-7, 49809 Lingen

E-Mail: bewerbung@gemeinsam-vielfalt-leben.de
Telefon: 0591 9142-321
Webseite: www.gemeinsam-vielfalt-leben.de

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