04.05.2022

Recht auf Reparatur in Europa

News: Recht auf Reparatur in Europa

Das Recht auf Reparatur von technischen und elektronischen Geräten (auch: Right to Repair oder kurz: R2R) ist seit Jahren weltweit und in Europa im politischen Gespräch. Bisher ohne nennenswerte Erfolge. Daraus gründete sich die gleichnamige Kampagne von europäischen Organisationen, die Hersteller aufrufen, deren Produkte frei zugänglich reparierbar zu machen. Mehr zum Thema 'Recht auf Reparatur' und was sich aktuell getan hat, erfahren Sie hier.

Der zähe Kampf um das Recht auf Reparatur und die Folgen

Das Recht auf Reparatur hat sich in den letzten Jahrzehnten im Rückwärtsgang bewegt, wie jeder sicherlich schon bemerkt hat. So lassen sich beispielsweise Smartphones oder Laptops bei mechanischem oder technischem Versagen mittlerweile kaum noch öffnen, um eine eigene Reparatur überhaupt erst in Betracht ziehen zu können. Gleichzeitig drohen die Hersteller mit Garantieverlust, sollte es dennoch jemand wagen. Angeblich könnten nur sie selbst eine (teure) Instandsetzung vornehmen. Fatales Gegenlicht zum Right to Repair: Reparaturanleitungen oder Ersatzteile, die dem Ansinnen der Herstellerunternehmen entsprechen würden, gibt es ebenfalls kaum. Auch der Austausch von Akkus oder Batterien ist bei vielen immer kompakter werdenden Geräten schlichtweg nicht mehr oder nur sehr schwer vorzunehmen. Tendenz bislang steigend. Einer der Gründe hierfür liegt sicherlich im Interesse der Herstellerfirmen, neue Produkte zu verkaufen und damit deren Absatz anzukurbeln. Aufforderungen, diese Vorgehensweisen umzukehren und die Chancen auf längere Produktlebenszeiten nachhaltig zu erhöhen, scheiterten bislang. Von daher ist das politisch geforderte 'Recht auf Reparatur' für Anwender und freie Reparaturdienste umso wichtiger, auch wegen dieser Folgen:

  • Elektroschrottberge wachsen
  • Umwelt und Natur werden belastet
  • Ressourcen werden verschwendet
  • Produktknappheiten werden befördert
  • Verbraucher und Anwender werden ausgenommen

Die Berge von Elektroschrott steigen kontinuierlich an und liegen weltweit bereits bei weit über 53 Millionen Tonnen. Für das Jahr 2030 wird mit 75 Millionen Tonnen elektronischen Schrotts gerechnet, wie statistische Erhebungen darlegen. Aktuell gab es erfreulicherweise kleine Bewegungen hin zum Recht auf Reparatur.

Das hat sich getan beim Right to Repair

Im Koalitionsvertrag der deutschen Ampel-Regierung nimmt das Right to Repair zwar Absichtserklärungen ein, doch was davon wirklich eintreten werden wird, steht bislang in den Sternen. Ein ganz klein wenig weiter ist das Europäische Parlament, welches sich im März 2022 darauf einigte, Batterien in elektronischen Produkten nachhaltiger, austauschbar und als Ersatzteil für 10 Jahre verfügbar zu machen. Außerdem soll der Einbau von Software, die eben dies blockiert, unterlassen werden. Die Umsetzung des Beschlusses des Plenums bedeutet dies aber leider noch lange nicht, denn dieser muss noch im Rat durchgekämpft werden. Bereits jetzt bilden sich Verwässerungen der Beschlussabsichten ab, die sich gegen ein gradliniges Recht auf Reparatur richten und die Schlupflöcher zulassen. Und auch bis zum Inkrafttreten dürfte es dauern. Während das Parlament die Entfernbarkeit von Batterien im Sinne des Rechts auf Reparatur ab Januar 2024 fordert, sieht der Rat eine Verzögerung von weiteren 12 bis 24 Monaten vor, um den Herstellern mehr Zeit zur Umstellung zu gewähren. Bei allem viel zu langsamen Prozedere gibt es dennoch hoffnungsfrohe Aussichten seitens einiger Herstellerunternehmen, die sich jahrelang gegen das Right to Repair gewehrt haben. So entwickelt beispielsweise Google ein online Reparaturprogramm für einige seiner neuen Smartphones. Und selbst Apple geht nachhaltige Schritte hin zu R2R und will ab Sommer 2022 Ersatzteile und Reparaturanleitungen für einige Geräte zugänglich machen. Unser Fazit von 1a-gebrauchte-drucker.de: Die Erkenntnisse der Notwendigkeit von Right to Repair zugunsten der Nachhaltigkeit scheinen sich Gehör zu verschaffen, was jedoch noch viel zu langsam vonstattengeht!


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Unternehmen

CPM Europa GmbH

Ansprechpartner

Torben Bootsmann
Tjücher Kolken 5, 26810 Westoverledingen

E-Mail: info@cpm-europa.de
Telefon: 049559975500
Webseite: www.cpm-europa.de , 1a-gebrauchte-drucker.de

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