Terfehr ebnet Auszubildenden Weg in die Arbeitswelt
Dramane Fofana lernt Maurer und Laura Büter möchte Bauzeichnerin werden. Beide absolvieren derzeit eine Ausbildung beim Bauunternehmen und Planungsbüro Günter Terfehr in Rhede (Ems).
Positives Beispiel für Integration
Handwerksbetriebe suchen händeringend Arbeitskräfte – das ist allseits bekannt. Terfehr geht neue Wege und trägt maßgeblich zur Integration von Flüchtlingen bei. Ein Beispiel dafür ist Dramane Fofana. Er stammt von der Elfenbeinküste, ein Staat in Westafrika im Atlantischen Ozean, und ist vor vier Jahren mit dem Bus nach Italien und vier Monate später mit dem Zug nach Deutschland gekommen. Zunächst wurde er im Asylheim in Bramsche bei Osnabrück untergebracht.
Heute macht Dramane eine Ausbildung zum Maurer bei Terfehr und ist bereits im zweiten Lehrjahr. „Als ich nach Deutschland kam, war mir sofort klar, dass das Erlernen der deutschen Sprache für eine erfolgreiche Integration unabdingbar ist“, erzählt der 35-Jährige. Demnach fand er sich schnell in Sprachkursen „Deutsch für Flüchtlinge“ wieder. Von A1 bis B2 hat er alles belegt und erfolgreich bestanden. Ein Lehrer bot ihm damals die Vermittlung einer Ausbildungsstelle im Handwerk an. „Kurz darauf folgte das Angebot eines Praktikums bei Terfehr, welches ich dankend annahm“, erzählt der junge Mann. Anschließend begann er dort seine Ausbildung zum Maurer, parallel besucht er die Berufsschule in Papenburg – dort lebt er heute in einer Wohngemeinschaft. „Ich bin dankbar für die Chance und das Vertrauen, welches mir bei Terfehr entgegengebracht wurde. Ich schätze meine Kollegen und den Zusammenhalt hier im Unternehmen sehr“, freut sich der 35-Jährige, der bei Terfehr als ehrgeizig, fleißig und ehrlich wahrgenommen wird. „Dramane ist immer gut drauf und wirkt sehr zufrieden“, so die Meinung der Mitarbeiter, die mit ihm auf den Baustellen unterwegs sind.
Zwar leben seine Mutter und seine Geschwister noch in der Elfenbeinküste, 400 km südlich der Hauptstadt Yamoussoukro, er selbst möchte aber höchstens für einen Besuch dorthin zurückkehren: nicht zuletzt aufgrund der schwierigen politischen und wirtschaftlichen Lage.
In seiner Freizeit beschäftigt sich der Auszubildende gern mit Sprachen. Seine Muttersprache ist neben Französisch, der Amtssprache der Elfenbeinküste, „Möaagui“ – eine von 60 einheimischen Sprachen des Staates, der fast so groß wie Deutschland ist. Ebenso ist er stets damit beschäftigt, seinen deutschen, aber auch englischen Wortschatz zu erweitern. „Deutsch ist keine leichte Sprache, ich kämpfe jeden Tag mit ihr“, lacht Dramane, „aber ich gebe nicht auf.“
Bauzeichner brauchen räumliches Vorstellungsvermögen
Auch Laura Büter macht derzeit eine Ausbildung bei Terfehr: als Bauzeichnerin mit dem Schwerpunkt Architektur. Während ihres einjährigen Praktikums, welches sie 2016 im Rahmen ihres Fachabiturs im Bereich Gestaltung ablegen musste, arbeitete sie vorab bereits für drei Monate bei Terfehr. Während dieser Zeit, bot ihr das Bauunternehmen einen Ausbildungsplatz an: „Darüber habe ich mich damals unheimlich gefreut“, erinnert sich die junge Frau. Heute arbeitet sie gemeinsam mit acht Kollegen, darunter Bautechniker, -zeichner und Architekten im Planungsbüro. Dort setzt sie die Vorgaben von Architekten, Statikern und Ingenieuren in Bauzeichnungen um und wirkt somit bei der Vorbereitung von Bauverfahren gestalterisch mit. Sie erstellt nach Entwurfsskizzen normgerechte Zeichnungen und Pläne für den Baubereich. Dabei wendet sie CAD-Programme an.
Die 20-Jährige schätzt den freundlichen Ton sowie den lockeren Umgang unter den Kollegen sehr. Dennoch wird es manchmal auch ernst: „Wir müssen bei unseren Projekten penibel arbeiten und einiges beachten, bei uns kommt es oftmals auf den Millimeter an. In diesem Job sollte man auf jeden Fall Freude am Zeichnen und ein sehr gutes räumliches Vorstellungsvermögen haben.“ Zur Berufsschule geht es für die Auszubildende im dritten Lehrjahr zur BBS nach Papenburg. Terfehr stellt pro Lehrjahr einen Auszubildenden als Bauzeichnerin oder-zeichner ein.
Laura Büter ist in Rhede geboren, aufgewachsen und geblieben. „Ich war schon immer sehr familienverbunden und hatte nie den Wunsch eine Großstadt zu bewohnen“, beschreibt sie. „Mein Lebensmittelpunkt ist und bleibt Rhede“, ist sie sich fast sicher. Die Nähe zur A 31 ermögliche es ihr, schnell in Papenburg, Leer oder Oldenburg zu sein, demnach vermisse sie kaum etwas bei sich im Norden.
Auf die Frage wie sie ihre Freizeit gestaltet, antwortet die junge Pferdenärrin: „Ich reite für mein Leben gern und habe hier in Rhede eine Reitbeteiligung. Ich reite das Pferd eines anderen Besitzers, da dieser es zeitlich nicht unterbekommt. Außerdem bin ich Athletin im Kraftdreikampf beim TV Papenburg.“ Bei beidem kann die angehende Bauzeichnerin ganz wunderbar abschalten: „Sport dient für mich zum Entspannen und ist ein guter Ausgleich zum Berufsalltag“, zeigt sie sich zufrieden.
Unternehmen
Günter Terfehr Bautechniker GmbH & Co. KG
Ansprechpartner
Glück Mathias
Industriestraße 2, 26899 Rhede (Ems)
E-Mail: mathias.glueck@terfehr.de
Telefon: 04964-604219
Webseite: www.terfehr.de
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